SKYWALK Cumeo S |
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Bewertung Extremflugverhalten |
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Beschreibung Geräteverhalten |
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Startvorbereitungen: durchschnittlich
Startverhalten: ausgewogen, gleichmäßiges Steigen, kein Führen erforderlich, gutes Feedback in der Aufziehphase, geringes Abfangen erforderlich, verlangsamt vor dem Scheitelpunkt, einfache Kontrollphase, geringe Geschwindigkeit
Seitliche Einklapper: Gerät klappt flächentief, moderate Dynamik, Wegdrehen insgesamt 90°-180°, (1), schnelles Wegdrehen, deutliches Vorschießen 60°-75° (4), großer Höhenverlust 40-49 m (3), geringe Sinkgeschwindigkeit 10-14 m/s, (1), , , G-Last 2,5- 2,9 G, (2)
Frontale Einklapper: Gerät klappt flächentief, deutliches Abkippen 45-60°, mäßiges Vornicken 30-45°, moderate Dynamik, keine Drehung, (1), , symmetrische Wiederöffnung, , Frontrosette nach hinten, verzögertes Anfahren, kurze Sackflugphase, , sehr großer Höhenverlust > 50 m, (4), sehr geringe Sinkgeschwindigkeit < 10 m/s, (1)
Steilspirale: schnelle Steigerung von Vsink, mäßige G-Last 3,5- 4 G, (2), Vsink nach 720° < 18 m/s, (3), Vsink max. hohe Sinkgeschwindigkeit < 22 m/s, (3), Nach Freigeben der Bremsen, Erhöhung Vsink < 3 m/s, (1), Nachdrehen insgesamt 90°-180°, (1), Höhenverlust für Ausleitung gering < 30 m, (1)
B-Leinen-Stall: normaler Kraftaufwand, mäßiges Abkippen 15°-30°, mäßiges Vornicken 15°-30°, stabile Sinkphase, keine Deformationstendenzen, , sofortiges Anfahren, 6-8 m/s, Höhenverlust bei Ausleitung < 20 m
Ohren anlegen: Einleitung einfach, ruhige Flugphase, , , , Vsink unbeschleunigt 2,5-3 m/s, Vsink beschleunigt 3,5-4 m/s, Vunbeschleunigt 0-3 km/h geringer als Vtrimm, Vbeschleunigt 0-3 km/h höher als Vtrimm
Steuerverhalten: ausgewogen bis wendig, Steuerweg 70 cm, Steuerdruckzunahme sehr deutlich spürbar, Abriss erfolgt nach längerer, deutlich spürbarer Ankündigung |
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Bemerkung |
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Startvorbereitung: Die Startvorbereitungen des Skywalk Cumeo S waren anspruchsvoll. Trotz der Leichtbauausführung waren die Tragegurte aus normalem, schmalem Gurtmaterial. Die Gurte waren trotz aufwändigem Durchläufersystem mit Farbmarkierungen übersichtlich gestaltet. Das weiche Gurtmaterial hatte keine Tendenz zum Verdrehen. Die Mischbeleinung aus ummantelten und unummantelten Stammleinen machten das Sortieren anspruchsvoll. Die Galerieleinen brauchten zusätzlich etwas mehr Aufmerksamkeit. Start: Trotz hoher Streckung stieg der Schirm spurtreu und selbstständig nach dem Anfangsimpuls nach oben. Selbst unsauberes Auslegen störte ein symmetrisches Füllen kaum. Der Schirm zog bis zum Scheitel sauber durch, wo er durch den Piloten leicht abgefangen werden musste. Die Kontrollphase war einfach, die Abhebegeschwindigkeit gering. Flug und Handling: Der Schirm wies ein Skywalk-typisches, knackiges Handling auf. Der Steuerdruck war nach nur wenigen Zentimetern Zugweg gut definiert spürbar. Der Druck war angenehm. Der Schirm hatte trotz seiner wendigen Steuercharakteristik kaum die Tendenz zum Graben. Schräglage ließ er trotzdem zu. In der Thermik nahm er das Steigen gut an und hebelte kaum. Die Schräglagenkontrolle war einfach und auch in starker, zerrissener Thermik effektiv. Einmal im Steigen benötigte der Schirm wenig Korrekturen. Turbulenzen und Aufwinde zeigte der Schirm gut über Tragegurte und Steuerdrücke an. Der Beschleuniger war leichtgängig und ermöglichte aktives Fliegen mit den Beinen. Allgemein war der Schirm sehr stabil, auch bei Vollgas, zeigte aber dennoch kritisch turbulente Luftmassen mit Entlastern an. Er dämpfte nicht alles weg. Aktiv Fliegen im beschleunigten Zustand war eher über die Beine empfehlenswert. Über die hinteren Tragegurte war es zwar möglich, jedoch kam es dann zu einer Deformation der Kappe. Es entstand nach dem Ziehen der hinteren Tragegurte eine markante Falte zwischen B- und C-Ebene. Diese blieb im vollbeschleunigten Zustand auch nach dem Lösen der C-Gurte erhalten und minderte die Gleitleistung markant. Dies hatte keinen Einfluss auf die Sicherheit des Schirmes. Die Falte konnte nur durch komplettes Lösen des Beschleunigers oder durch leichten Zug an der B-Ebene behoben werden. Des Weiteren kam es bei impulsivem Ziehen der hinteren Tragegurte zum Ballooning-Effekt, der am Außenflügel zu harmlosen Einklappern führte. Daher war es besser, im beschleunigten Zustand eine klassische Technik des aktiven Fliegens über die Beine anzuwenden. Im Gleiten wies der Schirm eine hohe Spurtreue auf und blieb gerade beschleunigt sehr rollstabil. Seitliches Einklappen: Das Einklappverhalten des Skywalk Cumeo S war weich. Der Schirm ließ sich leicht an die Messfeldobergrenze klappen. Steile Einklapptiefen waren nur schwer zu simulieren. Je höher die Einleitungskraft, desto weiter klappte der Schirm in Spannweitenrichtung. Flächentiefer wurden die Einklapper dabei nicht. Der Schirm hatte seine Knicklinie beschleunigt sowie unbeschleunigt markant auf der Höhe des in der Mitte liegenden Spannbandes. Dies dämpfte die Dynamik der seitlichen Einklapper. Der hintere Teil der Kappe blieb lange gefüllt. Unbeschleunigt nickte der Schirm nach simulierten Einklappern maximal 65° vor. Der Schirm war nach 90° Wegdrehen komplett geöffnet. Insgesamt drehte der Schirm maximal 180° weg. Beschleunigt erfolgte das Vornicken markant schneller. Hier nickte der Schirm maximal 75° vor. Der Schirm war spätestens nach 120° wieder komplett geöffnet. Insgesamt drehte auch hier der Schirm maximal 180° weg. Der Schirm ließ sich nach Einklappern einfach mit der Steuerleine auf Kurs halten. Obwohl sich am hintersten Tragegurt keine extra Griffe oder Schlaufen befanden, ließ er sich über diesen Tragegurt stabilisieren. Frontales Einklappen: Die Reaktionen auf frontale Einklapper zeigten wenig Dynamik. Nach dem Einklappen blieb der Schirm bis zum maximalen Abkippwinkel nach hinten geschlossen. Danach öffnete er von der Mitte beginnend. Die Ohren öffneten leicht verzögert. Dies führte bei einem Startgewicht von 95 kg zu einem erneuten Strömungsabriss in der Schirmmitte und somit zu einem Abkippen nach hinten (Nachsacken). Der Schirm fuhr anschließend ohne starke Schießbewegung selbstständig an. Bei 105 kg Startgewicht erfolgte die Öffnung zügiger. Asymmetrische Frontklapper sind Highlevel B-Schirm-typisch anspruchsvoll. Hier empfiehlt es sich, einen aktiven Steuereingriff durch den Piloten im Sicherheitstraining zu üben. Strömungsabriss: Der Schirm besaß einen Leerweg von 15 cm und einen effektiven Steuerweg von 65 cm. Der Steuerdruck nahm zum Abriss hin deutlich spürbar zu. Beidseitig riss die Strömung nach sehr langer Ankündigung symmetrisch ab. Der Schirm kippte dabei moderat nach hinten weg. Moderates Lösen der Steuerleinen ließ den Schirm zügig und gleichmäßig wieder anfahren. Einseitig trat der Strömungsabriss verzögert auf. Der Strömungsabriss selbst erfolgte mit verzögertem Negativdrehen, da sich der Flügel zusätzlich im äußeren Drittel verbog. Sackflug leitete der Schirm zügig und selbstständig aus. Allgemein ist die Strömungsabrisstoleranz hoch. Steilspirale: Dank des Handlings war eine schnelle Einleitung möglich. Sonst problemlos. Ohrenanlegen: Ruhiges Ohrenanlegeverhalten. Ohren + Vollbeschleunigung ließ die Flügelspitzen etwas flattern. Kein Schlagen. B-Stall: Der Schirm entleerte sich bei tief gezogenen B-Gurten stark und hatte die Tendenz zur Frontrosette. Bei weniger Zug, bzw. Zug der B-Gurte nach innen, gab es kein Problem. Fullstall: Schirm riss beim Fullstall am Außenflügel zuerst ab und verbog sich deutlich. Aufgrund der Streckung und Bremsanlenkung war es besser, den Schirm nicht komplett zu entleeren, sondern einen Stall im Testpilotenstil durchzuführen (direkter Übergang in den Flyback). |
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Bewertung |
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Sicherheitsklasse 4 Gleitschirme dieser Klasse zeigen ein anspruchsvolles Verhalten bei einem oder mehreren der getesteten Flugmanöver: seitliche Einklapper, frontale Einklapper, Steilspirale.Anspruchsvoll heißt, dass die Reaktionen des Gerätes bei den betreffenden Manövern mit großer Dynamik erfolgen und/oder einen großen Höhenverlust verursachen. Es werden erhöhte Anforderungen an Geübtheit und Reaktionsschnelligkeit des Piloten gestellt. Die Grundtechniken zur richtigen Reaktion sind bei den betreffenden Manövern nicht mehr ausreichend um die Kontrolle zu behalten und größeren Höhenverlust oder kritische Folgereaktionen zu vermeiden. Der Pilot sollte über ausreichende Fähigkeiten verfügen, Störungen im Ansatz zu erkennen und diese durch schnelle und gezielte Reaktionen zu verhindern, bzw. deren Auswirkungen zu minimieren. Die sichere Handhabung des Gleitschirms verlangt fortgeschrittene Flugerfahrung und regelmäßiges, zusätzliches Training, wie Groundhandling und Sicherheitstraining. Die Abstiegshilfen können teilweise Fähigkeiten verlangen, die über das Beherrschen der Standardtechniken hinaus gehen und spezielles Training erfordern. Gleitschirme dieser Klasse sind für Einsteiger und Wenigflieger nicht geeignet. |
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